Teil 1 - Arnsdorf, 1852 bis 1857
Prolog
Diese Lebenserinnerungen meines Urgroßvaters Johannes Dittrich (1852–1936) wurden im Original in 703 handgeschriebenen Seiten in deutscher Kurrentschrift überliefert. Seine Handschrift ist nur mit sehr viel Erfahrung und Mühe zu entziffern. Deshalb hat sich seine Tochter Annelise Dittrich, die seine Handschrift gut kannte, in den 1960er Jahren die Mühe gemacht, die Seiten zu transkribieren.
Sie tippte die Erinnerungen mit ihrer Schreibmaschine auf hauchdünnem Luftpostpapier mit mehreren Durchschlägen ab. Diese über 350 Seiten verteilte sie an die Verwandten. Meine Mutter war unter den Empfängern und so kamen die Durchschläge schließlich zu mir.
Der nächste Schritt war die Digitalisierung. Einige Seiten hatten bereits eifrige Verwandte mit dem PC abgetippt, aber der größte Teil musste noch mithilfe von OCR digitalisiert werden. Das gelang schließlich trotz der schlechten Qualität der Durchschläge mit erheblicher manueller Nachbereitung. Das digitale Ergebnis habe ich schließlich auf die neue deutsche Rechtschreibung umgestellt.
Eine reine Familiengeschichte sollte man hier nicht erwarten. Spätestens in seiner Studienzeit beschreibt mein Urgroßvater Kommilitonen und Professoren, und als er dann selbst Pastor ist, geht es oft um Personen der Hannoverschen Kirchengeschichte, mit denen er reichlich zu tun hat. Leider nennt er meist nur deren Nachnamen. Aber es ist mir in den meisten Fällen gelungen, die Personen aufgrund von Jahreszahlen, Wohnorten und Tätigkeiten über das Internet – vornehmlich in Wikipedia – zu ermitteln. Das Ergebnis habe ich dann in einer Fußnote festgehalten und mit einem Link auf das Internet ergänzt. Bei Personen aus dem privaten Kreis habe ich, wo es mir zum besseren Verständnis angebracht erschien, Personennamen vervollständigt und diese Ergänzungen in [eckige Klammern] gesetzt. Namen von Orten, die heute in Polen liegen, habe ich um den polnischen Namen ergänzt.
Die im Text unterstrichenen Verwandten finden sich in der dem Kapitel 1 beigefügten Stammtafel. Dort lassen sich die verwandtschaftlichen Beziehungen noch einmal nachvollziehen.
Außerdem habe ich den Text in kleinere Kapitel unterteilt und Kapitelüberschriften eingezogen, die nicht vom Verfasser sind.
Danken möchte ich an dieser Stelle meinem Vetter Martin Dittrich, der bis 1963 das altsprachliche Humboldt-Gymnasium in Düsseldorf besuchte und dort das Große Latinum machen musste. Er hat mich mit der Übersetzung und Interpretation der vielen kleinen lateinischen Redewendungen unterstützt.
Michael Malsch, im April 2018, ergänzt im Februar 2020