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Kanaken, Kannibalen, mein Opa und ich — Kap.10 - Duke of York

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Kanaken, Kannibalen, mein Opa und ich
10. Kapitel - Duke of York

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    Prolog

  1. Wege in die Südsee
  2. Ankunft am Nordzipfel von New Britain
  3. Kinavai
  4. Kokopo, eine andere Kultur
  5. Mord in Papua-Neuguinea
  6. Strafen und Eigentum
  7. Kannibalismus und Weiße
  8. Ein Mythos
  9. Muschelgeld
  10. Duke of York
  11. Totengedenkfeier
  12. Erneut in Sydney
  13. Samoa – unterschiedliche Eindrücke
  14. Begegnungen auf Samoa
  15. Leben auf Samoa
  16. Abstecher nach Neuseeland
  17. Docken in Sydney
  18. Kaiserliche Marine auf See
  19. Fidschi-Inseln
  20. Quer durch die Südsee
  21. Die Blanche Bucht
  22. Tänze der Sulka
  23. Bismarck und Baining am Varzin
  24. Levuka, einstige Hauptstadt von Fidschi
  25. S.M.S. »Falke« - Neuer Kommandant
  26. Historisches zu Samoa
  27. Samoa - Schicksalsjahr 1899
  28. Kampf um Samoa
  29. Ausflug nach Savaii
  30. Samoa wird geteilt
  31. Heimreise des S.M.S. »Falke«
  32. Literaturnachweise
  33. Weiterführendes Literaturverzeichnis

Kanaken, Kannibalen, mein Opa und ich
Kapitel 10:
Duke of York

Was hatten mein Opa und die Matrosen tatsächlich von den Inseln gesehen? Sicherlich hatten sie nur einen geringen Sold. Die Infrastruktur an Land sah ganz anders aus, als ich sie mir heute überhaupt vorstellen kann. Es gab keine gepflasterten oder asphaltierten Straßen, die Wege waren durch die intensiven Regenfälle aufgeweicht, schmierig und nur schwer zu nutzen.

Karte: Die Duke-of-York-Inseln um 1878
Die Duke-of-York-Inseln um 1878, Ausschnitt aus: Karte der Nord-Küste von Neu-Britannien und der Duke-of-York-Inseln: nach den Aufnahmen S.M.S. Gazelle u. den Kartenskizzen der Kapitaine H. Brück, E. Hernsheim & [J.T.] Blohm, via Wikimedia Commons
August Engelhardt (stehend) und Max Lützow 1906
August Engelhardt (stehend) und Max Lützow 1906

Meine Gruppe unternimmt eine Bootsfahrt zu den Duke of York Islands, dem ehemaligen Neu LauenburgDie Duke-of-York-Inseln (deutsch von 1885 bis 1918: Neulauenburg oder auch Neu-Lauenburg) bilden eine Inselgruppe im zu Papua-Neuguinea gehörenden Bismarck-Archipel. [16] (1885 – 1918). Die Lunchpakete sind zur Abfahrtszeit noch nicht gepackt, nach Aussage des Hotels wurde der Auftrag angeblich am Vorabend abbestellt. Somit verspätet sich unsere Abfahrt um eine Stunde. Wir verteilen uns zu fünf und sechs Personen auf die beiden Boote. Ein Sonnendach schützt die Sitzflächen weitgehend vor zu starker Sonneneinstrahlung. Die Boote, angetrieben mit einem Yamaha-Außenbordmotor von 60 und der andere von 100 Pferdestärken, brausen in die Inselwelt. Aus den Motoren holen die Fahrer heraus, was die Maschinen hergeben. Die Boote knallen entsprechend auf der Wasseroberfläche auf.

Als erstes passieren wir die Insel Kabakon, auf der der deutsche Vegetarier und Sektenführer August EngelhardtAugust Engelhardt (* 27. November 1875 in Nürnberg; † 6. Mai 1919 auf Kabakon, heute Papua-Neuguinea) war ein Deutscher, der eine neue religiöse Gemeinschaft mit dem Namen Sonnenorden – Aequatoriale Siedlungsgemeinschaft gründete. [17] von 1902 bis 1919 lebte. Engelhardt kaufte diese Insel mit einer Kokosplantage und Arbeitern. Er propagierte ein Zurück zur Natur, ins Paradies der Unsterblichkeit. In seiner Lebensanschauung verschrieb er sich einer einseitigen Kokosnussernährung und der Sonne. Bereits 1906 wird berichtet, dass Engelhardt an Gicht, Fieber, Ausschlag erkrankt sei. Aufgrund vieler Werbemaßnahmen folgen trotzdem einige Deutsche den Verlockungen auf ein ewiges Leben in der Südsee. Auf nach Kabakon! 1909 lebt Engelhardt wieder allein, denn die Sekte findet keinen Zuspruch mehr, zu viele negative Schlagzeilen halten Sonnenanbeter und Nudisten von der Reise in die Südsee ab. Engelhardt, auch zwangsweise ins Krankenhaus zur künstlichen Ernährung interniert, stirbt schließlich aufgrund einseitiger Ernährung und fehlender Abwehrstoffe.

Tolai Dreispitzhaus 1898
Tolai Dreispitzhaus auf Matupi, um 1898
Tolai Dreispitzhaus 2011
Tolai Dreispitzhaus auf den Duke of York Islands, 2011

Kabakon ist von einem breiten Atoll umgeben, in dem noch weitere Inseln liegen. In den dazwischen liegenden tieferen Wassern tummeln sich Delphine. Die Säuger bilden große Schulen. Sie springen aus dem Wasser und zeigen uns Pirouetten, wie man sie eigentlich nur von dressierten Tieren im Zoologischen Garten erwartet.

Zwischen den Inseln der Duke of York befinden sich ausgedehnte Korallenriffe, die teilweise einige Inseln mit einander verbinden. In diesem für die Navigation schwierigen Seegebiet hatten die ersten Europäer einen natürlichen, ruhig gelegenen Ankerplatz gefunden, der lange als Stützpunkt der Deutschen in der Bismarck-See diente. Von den Deutschen wurde dieser Stützpunkt auf Mioko so lange genutzt, bis Kokopo, damals Herbertshöhe auf Neupommern, heute Neubritannien, 1899 neuer Stützpunkt und danach ab 1911 Rabaul als Headquarter ausgebaut wurde.

In einer Liste, die in einem der Gebäude aushängt, sind die Beherbergungspreise für alle sehr transparent aufgelistet. Sie enthält Preise für Übernachtungen, Ausflüge oder gar einen Kurs zur Einführung in die einheimische Küche. Während diese Extraangebote, zu denen auch Kanufahren und Bootsverleih zählen, für wenige fünf bis zwanzig Kina geordert werden können, erscheint die Übernachtung mit 70 Kina ohne Frühstück nicht günstig. Die Hauptsprache und gleichzeitig Amtssprache auf den Duke Inseln ist Tok Pisin, auch oft Pidgin-English genannt, wie fast im gesamten Bismarck-Archipel.

Mit den beiden Booten des Hotels Kokopo Beach Bungalow Resort fahren wir zum Mittagessen auf die Insel Klein Pigeon. Sie ist in wenigen Minuten zu umwandern. Ich verzehre den Inhalt meines Lunchpaketes und labe mich an kühlen Limonaden. Die Mittagspause verkürze ich mit Schwimmen und Schnorcheln. Ein Einschnitt im Korallenriff gibt mir die Möglichkeit, an der Land abgekehrten Seite des Riffs zu schnorcheln.


[16] Die Duke-of-York-Inseln (deutsch von 1885 bis 1918: Neulauenburg oder auch Neu-Lauenburg) bilden eine Inselgruppe im zu Papua-Neuguinea gehörenden Bismarck-Archipel.
[17] August Engelhardt (* 27. November 1875 in Nürnberg; † 6. Mai 1919 auf Kabakon, heute Papua-Neuguinea) war ein Deutscher, der eine neue religiöse Gemeinschaft mit dem Namen Sonnenorden – Aequatoriale Siedlungsgemeinschaft gründete. Er entwickelte den Kokovorismus, eine Lebensanschauung, in deren Zentrum die Verehrung der Kokosnuss steht.
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  • Autoren: Carl-Friedrich Hermann Weichert, 1898 / Walter Kelle, 2018
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