14Dez2017

Wir sind Zeugen unserer Zeit…

Claus Günther

Zeugnisse aus jenen Tagen. Sprache der Vergangenheit
Selbst Erlebtes hinterfragen! Das braucht Mut. Und kostet Zeit.

Wo sind wir einst hergekommen? Was war unser Lebensziel?
Schicksal: Dankbar angenommen? Wir erinnern … viel zu viel.

Notverordnung. Spekulanten. Gaslaternen. Straßenbahn.
Bücher - ausgemerzt! - verbrannten. Rassenschande! Größenwahn.

Vorkriegskindheit. Hitlerjugend. Rohrstockschläge. Feint hört mit!
Denunzieren … galt als Tugend. Rechts um! Marsch! Im gleichen Schritt!

Götzenbilder. Heldenlieder. Heil und Sieg in Ewigkeit!
Hitlers Welt kehrt niemals wieder. Wir sind Zeugen jener Zeit.

Bombennächte. Flak. Sirenen. Lebensmittel: Denkbar knapp.
Tod den Diktatur-Systemen! Führerbunker. Mördergrab.

Krieg verloren. Trümmerfrauen bauten Deutschland wieder auf.
Hungerwinter … fast erfroren! Hamsterfahrten. Schwarzmark-Kauf.

Aber all die Alltagsszenen, ob von Lena, Hänschen, Klaus:
Die vergesst nicht zu erwähnen! Die machen doch das Leben aus!

Lena sieht noch ihre Puppe, deren Kopf zerbrochen war.
Hänschen war HL-Dienst schnuppe. Klaus trug viel zu langes Haar.

Szenen, die den Alltag zeigen. Vierzehn Jahre! Ausgewählt.
Festgehalten, statt zu schweigen. Wissenswertes nacherzählt.

Zeitzeugen berichten heute, wie ihr Leben damals war.
Seht es! Und vertraut uns Leute: Die Geschichten - sie sind wahr.

Claus Günther, Hamburg 2017