16Dez2019

Jahresrückblick 2019

Margot Bintig

Auch im fünfzehnten Jahr unseres Bestehens waren wir Mitglieder der Erinnerungswerkstatt wieder sehr aktiv.

Neben unseren monatlichen Treffen hielten wir in der Stadtteilbücherei Garstedt eine Lesung ab, bei der der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war. Dort trugen wir ernste bis heitere Geschichten aus unseren bereits veröffentlichten Büchern vor und wir konnten oft Reaktionen des Wiedererkennens bei unseren Zuhörern beobachten. Weitere Lesungen fanden in der Johannes- und der Vicelingemeinde statt.

Zweimal wurden wir als Zeitzeugen zu Fortbildungsseminaren eingeladen, um den angehenden Pflegekräften, die an Demenz erkrankten Patienten durch den Tag helfen, die Erinnerungswerkstatt vorzustellen. Wir haben die Seminarteilnehmer auf die Geschichten unserer älteren Autoren aufmerksam gemacht, die von der Zeit handeln, die sie selbst nicht erlebten, die aber ihre heutigen Patienten durchleben mussten. Unsere Geschichten geben immer wieder Anlass zu einem neuen und oft fruchtbaren Gedankenaustausch.

EWNOREwnor
Die Mitwirkenden der Erinnerungs­werkstatt im November 2019

Wir sind eine offene Arbeitsgemeinschaft von Menschen der Generation 60+, kein Verein. Wir erheben keine Mitgliedsbeiträge, sondern finanzieren uns ausschließlich durch freiwillige Spenden der Teilnehmer. Unsere Erlebnisse aus einer Zeit, als es weder Fernseher, Handys, noch Computer gab, schreiben wir auf und veröffentlichen diese Geschichten auf unserer Autorenplattform https://ewnor.deZur Startseite unserer Internetpräsenz im Internet. Dort können Sie inzwischen mehr als 1.500 selbst erlebte Geschichten nachlesen. Geordnet nach Autoren, Themenbereichen oder Zeitabschnitten lassen sie sich leicht finden. Sie können die Texte in verschiedenen Schriftgrößen lesen und auch ausdrucken. Viele Artikel dieser Präsentation können Sie sich auch am Bildschirm vorlesen lassen. Hier finden Sie auch das LexikonStöbern Sie doch einmal im Lexikon der aussterbenden Wörter und Begriffe. der alten und aussterbenden Wörter, an dem jedermann mitarbeiten darf, um es zu vervollständigen. Vorschläge über unser Kontaktformular auf der Webseite sind willkommen.

Unser Hauptanliegen ist es klar zu machen, dass gerade die Älteren die Verpflichtung haben, den Jüngeren von den harten Zeiten zu erzählen, die sie erlebt haben, damit sich die Geschichte nicht auf tragisch Weise wiederholt. Nach einem dreiviertel Jahrhundert Frieden wissen viele gar nicht, was Diktatur und Krieg bedeutet und wie es dazu kommen konnte.

Aus diesem Grund haben wir den rasanten Umbruch in Deutschland von der Demokratie in eine Diktatur in Form einer Zeittafel der Machtergreifung 1933Mit einem Klick machen Sie eine Zeitreise nach 1933 … erarbeitet, die Sie auf der Startseite unserer Homepage aufrufen können. Parallelen zu heutigen politischen Entwicklungen sind auffallend.

Deshalb wäre noch zu erwähnen, dass unsere Initiative gegen das Vergessen - Erinnerungswerkstatt - Teil des Bündnisses für Demokratie und ToleranzSie gelangen mit einem Klick auf die Seite Initiativen im Bündnis für Demokratie und Toleranz. ist, und sich mit ihrer Zeitzeugenarbeit für deren Ziele engagiert.

Unser Onlinelesebuch wird jährlich von etwa 90.000 Besuchern aufgerufen und auch gelesen, denn es werden nur die Besucher gezählt, die länger als 15 Minuten auf den Seiten sind. Dank dieser Statistik haben wir festgestellt, dass ein großes Interesse an den Kriegs- und Fluchtgeschichten besteht. Deshalb entschlossen wir uns, nach unseren bereits erschienenen Büchern »Dennoch haben wir gelacht«Erfahren Sie mehr über die harten Zeiten 1933 bis 1955 aus den Zeitzeugenberichten in diesem Buch. und »Schwarzbrot mit Zucker«Erfahren Sie mehr über die Nachkriegszeit aus den Zeitzeugenberichten dieses Buches., ein weiteres Buch über die Erlebnisse der »Kriegskinder«Krieg ist kein Abenteuer, das ist die Botschaft der Zeitzeugen an die jüngere Generation. Im dritten Buch kommen Zeitzeugen zu Wort, die den Krieg als Kinder erlebt haben. Sie leiden am meisten. zu veröffentlichen, in dem die Geschichten aus unserem Fundus mit dem Thema Krieg und FluchtMit einem Klick sind Sie mittendrin; in den Zeitzeugenberichten aus den Jahren 1939 bis 1945. zu lesen sind. Das Lektorat an diesem Buch macht uns ungeübten Laien zwar viel Arbeit, es bringt uns aber auch großen Spaß, an diesem Projekt mitzuarbeiten. Voraussichtlich können sie schon im Dezember unser neues Buch im Buchhandel, oder hier bei uns erwerben.

Zu unseren Mitgliedertreffen und zum Mitmachen sind Sie herzlich eingeladen.

Wir treffen uns regelmäßig am ersten Dienstag eines Monats von 9.45 bis 13.00 Uhr im Hause des DRK, Kielortring 51, 22850 Norderstedt. Fragen beantworten wir gerne unter Tel: 040 – 947 98 919 (AB, hinterlassen Sie Ihre Rufnummer, wir rufen zurück.)

Margot Bintig, 23. Oktober 2019